STADTKAPELLE BREGENZ-VORKLOSTER

EINE LEBENSGESCHICHTE

In den Jahren 1888-89 fanden sich Textilarbeiter der Schweizer Firma Trüdinger, die in Vorkloster in einer Bandfabrik beschäftigt waren, zusammen um mit Blechblasinstrumenten zu musizieren. Das war unter den damaligen Verhältnissen ein äußerst schwieriges Unterfangen, denn die Arbeiter verdienten sehr schlecht und Instrumente waren teuer. Nicht von allen Arbeitgebern war die Mitgliedschaft in einer Blasmusikgruppe gern gesehen. So war es Staatsbeamten noch bis zum Ende des ersten Weltkrieges verboten, einer Blechblasmusik anzugehören.

Aus dieser Gründerzeit sind leider keine Aufzeichnungen mehr vorhanden. Erst ab dem Jahre 1911 findet man wieder Aufzeichnungen aus denen zu entnehmen ist, dass ein Vorsteher der damals selbstständigen Gemeinde Rieden-Vorkloster namens FRITZ, der Fischermeister BILGERI, Gebhard LOSER; ein Herr TRAPPEL und der Wirt des Gasthauses SCHNITZER, Hermann BAYER, große Gönner der Vereines waren. Aus dieser Zeit stammt auch das erste Bild der Musikkapelle.

Das erste Probelokal war im Spritzenhaus der Feuerwehr in der Vorklostergasse. Einige Jahre später konnte man dann in das alte Schulhaus in der Mehrerauer Straße zu Schuldirektor BICKL übersiedeln.

Nach knapp 25 Jahren des gemeinsamen Musizierens schien der aufstrebende Verein im Jahre 1914 ein jähes Ende zu finden. Viele Monate war für ein Großkonzert geprobt worden. Doch am Abend des Peter-und-Paul-Tag musste das bereits begonnen Konzert jäh abgebrochen werden, als die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie in Sarajevo bekannt wurde.

Viele Musikkameraden kehrten aus dem folgenden 1. Weltkrieg nicht mehr heim oder waren krank und invalid zurückgekommen. Doch unverdrossen gingen die verbliebenen Musikanten wieder ans Werk und konnten schon im Jahre 1921 beim Musikfest in Lustenau mit der Ouvertüre "Tancred" einen ersten Preis holen. Einen weiteren ersten Preis errang die Kapelle ein Jahr später beim 100-jährigen Gründungsfest der Blasmusikkapelle Hard mit der Ouvertüre "Zweikampf". Von da an errang die "Vorklöstner Musi" im In- und Ausland immer wieder Spitzenplätze bei den strengen Wertungen. Erwähnt sei noch eine besondere Leistung der Musikanten im Jahre 1936, als sie in Friedrichshafen mit dem "Einzug der Gäste auf der Wartburg" von R. Wagner den ersten Preis heimfuhren.

Mit Recht kann man die Jahre 1930 bis 1939 als eine Blütezeit des Musikvereines Vorkloster bezeichnen.

Doch wieder kam ein Krieg und zerschlug alles, was die Musikanten in den letzten Jahren aufgebaut hatten. Aus einem handgeschriebenen Vermerk aus dem Jahre 1950 geht hervor, dass "infolge Auflösung des Vereines und Beschlagnahme des gesamtes Vereinsvermögens durch die NSDAP im Jahre 1940, sowie der durch den Krieg 1939/45 eingetretenen Anschaffungsschwierigkeiten, musste die Vereinstätigkeit notgedrungenerweise von 1940 bis 1950 ruhen."

Wieder kehrte so manches Vereinsmitglied nicht mehr vom Schlachtfeld heim. Von den ursprünglich 37 Musikern aus dem Jahre 1939 fanden sich nach dem Krieg noch fünf wieder! Die Instrumente für die Kapelle waren nicht mehr aufzufinden. Männer wie ein August LANG, Franz MASNETZ, Karl FESSLER, Josef PIENZ, Albert TRENKER oder Fritz MOOSBURGER ließen sich jedoch nicht entmutigen. Aus dem "Musikverein Vorkloster" wurde die Stadtkapelle "Bregenz-Vorkloster", welche damals hauptsächlich aus südtiroler Auswanderer bestand. Die Stadtverwaltung stellte in der neu erbauten Hauptschule Vorkloster ein gutes Probelokal zur Verfügung und die Vorklöstner Bevölkerung spendete Geld für neue Instrumente und Uniformen. Unermüdlich arbeiteten der damalige Vorstand Bundesrat Anton MAYRHAUSER und Kapellmeister Hans PIRCHER am Wiederaufbau der Musikkapelle. Es wurden manche Musikstücke aus dem Südtirol gespielt und Ende der 50er, Anfang 60er Jahre im Österreichischen Rundfunk in Dornbirn Lieder aufgenommen, wie: "Leichte Kavallerie" von Franz von Suppe oder der "Triumphmarsch" aus der Oper Aida. Und schon 1954 errang die Kapelle beim Kreismusikfest in Langenargen mit einem Stück aus der Verdi-Oper "Ernani" den ersten Preis.

Schwer zu erfüllen erwies sich der Wunsch der Musikanten – Blasmusik war immer noch Männersache – nach einer bodenständigen Tracht. Nach jahrelangem Suchen fand man schließlich im Tscharner Schlößlein in der Bregenzer Oberstadt das Bild eines Vorklöstner Trachtenträgers aus dem 18. Jahrhundert mit schwarzer Kniebundhose, grauer Weste und rotem Gehrock. Im Jahre 1958 - gerade noch rechtzeitig zum 70-jährigen Gründungsfest - konnten die Vorklöstner Musikanten ihre alten grauen, nach dem Krieg erworbenen Uniformen endlich gegen die heute noch getragene Vorklöstner Fischertracht tauschen.

Mit den Kapellmeistern Prof. Ernst PICHLER und Johann ZAISBERGER begann für die Musikkapelle eine neue musikalische Glanzzeit, zu deren Höhepunkten auch die Mitwirkung bei den Bregenzer Festspielen in der "Hochzeit am Bodensee" sowie in der Operette "der Vogelhändler" zählte. Als Musikkapelle der "Kunststufe" durften sich die Musikerinnen und Musiker über zahlreiche Auszeichnungen freuen.

 

 

Obmänner

 

1888 – 1911 keine Unterlagen vorhanden
1911 – 1919 Georg RUSCH sen.
1919 – 1920 Franz KRANER
1920 – 1923 Alois ANWANDER
1923 – 1924 Karl FERGE
1924 – 1925 Hermann BAYER
1925 – 1927 Josef WOHLGENANNT
1927 – 1932 Rudolf MAYER
1932 – 1933 Adolf SEIDL
1933 – 1942 August RUSCH jun.
1940 – 1945 Musikkapelle verboten
1950 - 1951 August LANG
1951 – 1985 Anton MAYRHAUSER, Bundesrat
1985 – 1992 Manfred BLIEM, Gendarmeriemajor
1992 - 1996 Hubert REGNER Dr.

1996 - 1998 Rudolf ÖLLER Prof. Mag. Dr.

1998 - 2003 Hubert REGNER Dr.

2003 - 2011 Fritz MATTWEBER, Landesschulinspektor

2011 - 2016 Manfred BLIEM Pol.- Generalmajor i.R.

2016 - 2020 Wolfram STEURER

2020 - Reinhard DOMSCHITZ


Kapellmeister

 

1888 – 1911 keine Unterlagen vorhanden

1911 – 1915 Andreas LANG und Leopold HASLER

1915 – 1918 kriegsbedingt kein Kapellmeister

1919 – 1925 Leopold HASLER

1925 – 1927 Fridolin MACHETTE

1927 – 1930 Rudolf SCHIFFNER

1930 – 1942 Ignaz ERNE

1940 – 1945 Musikkapelle verboten

1950 – 1967 Hans PIRCHER

1967 – 1977 Ernst PICHLER, Prof.

1977 - 1998 Johann ZAISBERGER, Vizeleutnant

1999 - 2001 Engelbert Martin

2001 - 2004 Dietmar Vonach

2004 - 2012 Ardei Zsolt

2012 – 2016 Prof. Francisco Obieta

2017 – Thomas Gertner

 

 

Fahnenpatinnen

 

1958 Fahnenweihe mit Fahnenpatin Martha KRALINGER
1989 Fahnenweihe mit Fahnenpatin Anneliese WEISS

 

Ehrenmitglieder

 

Hubert Regner Dr. Ehrenobmann

Fritz Mattweber Landesschulinspektor, Ehrenobmann

Frieda Hundertpfund (verstorben)

Josef Weiss (verstorben am 09.04.2020)

Hermann Burger (verstorben am 5.9.2015)

Anni Burger

Eduard Penn

Rudolf Gruber(verstorben am 22.01.2022)

Walter Forti

Siegfried Gasser Dipl. VW, Altbürgermeister, Altlandtagspräsident (verstorben am 2.5.2022)

Gertrud Hecht (verstorben am 18.04.2019)

Kurt Hecht

Alfred Pircher

Anneliese Weiss

Siegfried Leimegger (verstorben am 5.6.2012)

Erhart Holzer

Alois Pfattner (verstorben am 16.05.2021)

Roland Forti

Leo Neuhold

Helmut Schenk

Werner Gruber

Remo Sonnleithner


 

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